10 Überlebenstipps für deine Wanderung in Brandenburg

SandraAllgemein, Wandern1 Kommentare

Wanderung in Brandenburg

Herzlichen Glückwunsch, du hast dich entschieden in Brandenburg zu Wandern! Eine gute Wahl. Brandenburg liegt mitten im Herzen Europas, dennoch gehören einige Landstriche zu den am dünnsten besiedelten Gebieten Deutschlands. Das bedeutet einerseits jede Menge Entdeckungspotential aber auch dass nicht an jeder Ecke eine Bushaltestelle und eine Einkehrmöglichkeit auf dich warten. Für den besseren Durchblick habe ich dir einige Experten-Tipps für deine Wanderung in Brandenburg zusammengestellt. Ein wenig Planung ist durchaus zu empfehlen, damit der Spaß nicht auf der Strecke bleibt.

Hier kommen meine Top 10 Tipps:

1. Wanderwetter checken

Bei der Frage nach dem wohin kann es durchaus sinnvoll sein, den Wetterbericht zu Rate zu ziehen. Durch die Nord-Süd-Ausdehnung Brandenburgs kann das Wetter regional sehr unterschiedlich sein. Während es im Norden schon morgens regnet, kann im Süden noch bis zum Nachmittag die Sonne scheinen. Diese Wetterentwicklung im Tagesverlauf solltes du bei der Wanderplanung für Brandenburg berücksichtigen.

Am Moorerlebnispfad im Sernitzmoor tipp für Wanderung

Ein Gewitter zieht auf

Sommergewitter drohen meist am Nachmittag. Achte bei Gewittergefahr darauf, möglichst am frühen Nachmittag dein Ziel zu erreichen! Bei Unwetterwarnung solltest du deine Tour besser verschieben.

2. Streckenlänge planen

Als Wanderanfänger solltest du dir nicht zu viele Kilometer vornehmen. Eine 10-Km-Strecke reicht  für den Anfang aus. Die Laufgeschwindigkeit liegt etwa bei 4-5 km/h, d.h. die reine Laufzeit beträgt 2 bis 2,5 Stunden. Willst du dir unterwegs noch interessante Punkte anschauen oder an einem lauschigen Platz eine Pause machen, bist du schnell 3 Stunden unterwegs. Mit zunehmender Kondition und Erfahrung kanst du deine Streckenlänge dann ausdehnen.

3. Navigation planen

Ich empfehle ganz dringend Karten in welcher Form auch immer mitzuführen. Die Wegmarkierungen sind brandenburgweit von äußerst unterschiedlicher Qualität. Schnell ist da der Abzweig verpasst und nur selten kommen im Moment der Erkenntnis Ortskundige vorbei, die dir bestätigen können, dass du völlig falsch gelaufen bist.
Die entspannteste Möglichkeit ist, sich zu Hause einen GPX-Track runterzuladen und dann abzulaufen. Dazu bieten die Webseiten der touristischen Reiseregionen und die Seite Reiseregion Brandenburg viel Auswahl. Darüber hinaus gibt es zwischenzeitlich jede Menge Tourenplaner-Apps mit einem Angebot an kostenfreien Tracks. Dank GPS-Signal ist die Nutzung unterwegs auch kein Problem.

Karten zur Wanderplanung

Online und Offline Wander-Navigation

Anders sieht es mit webbasierten Karten aus, also Karten für die eine Internetverbindung notwendig ist. Da die Netzabdeckung in entlegenen Ecken Brandenburgs immer noch zu wünschen übrig lässt,  stehst du damit im wahrsten Sinne des Wortes im Wald. Ich lade mir zur Sicherheit immer vorab eine Google Offline-Karte meiner tagesaktuellen Wandergegend runter. So kann ich problemlos nachgucken, wenn es unterwegs mit der Wegführung hakt. Und nach wie vor gibt es auch noch die klassischen Wanderkarten zu kaufen.

4. Power nicht vergessen

Wenn du, so wie ich, eher zum „Team Digital“ gehörst, solltest du auf den Akkuverbrauch deines Handys achten. GPS-Daten ziehen ganz ordentlich Saft, viele Fotos müssen gemacht werden und vielleicht auch ein paar Clips aufgenommen werden. Nebenbei noch schnell ausgoogeln, ob der Eisladen drei Orte weiter heute auch wirklich offen hat und eine Story bei Instagram hochladen. Und plötzlich zeigt der Balken nur noch 15% an. Gut wenn du eine Powerbank dabei hast. Ich habe immer eine aufgeladene im Rucksack, die auch schon häufiger zum Einsatz kam. Vielleicht musst du auch mal Hilfe anrufen für dich oder für andere.

5. Mücken und Zecken

An diesen Plagegeistern kommst du beim Wandern in Brandenburg nicht vorbei. Den Mücken kann man unter Umständen noch davonwandern aber den Zecken kannst du es nur tunlichst schwer machen. Dazu zählt nach Möglichkeit eine lange Hose und geschlossene Schuhe zu tragen. Wenn ich über Wiesen laufe, deren Gras mehr als knöchelhoch ist, stecke ich gern die Hose in die Socken. Damit ist das untere Einfallstor für die Zecken geschlossen. In jedem Fall solltest du einen Zeckenschutz benutzen. Ich hab’s nicht so mit Chemie auf der Haut, daher sprühe ich das Zeug höchstens auf die Kleidung. Als chemiefreie Alternative habe ich Schwarzkümmelöl für mich entdeckt. Mit der Nahrung aufgenommen, dünstet man Stoffe aus, die die Zecken nicht mögen. Funktioniert sehr gut. Auch bei Hunden! Dennoch solltest du dich abends gründlich nach hartnäckigen Blutsaugern absuchen.

6. Anreise planen

Ich bin überwiegend mit dem Auto unterwegs. Das liegt hauptsächlich daran, dass ich morgens zu einer Zeit unterwegs bin, zu der der öffentliche Überlandverkehr noch schläft. Die Vorteile der Anreise mit dem Auto liegen natürlich auf der Hand. Zeitliche Unabhängigkeit bei der Rückreise, Spontanität für weitere Erkundungen der Umgebung und jede Menge Stauraum für Ballast.
Wenn du nicht zu den Frühaufstehern zählst, kann der ÖPNV eine gute Alternative sein. Regionalzüge (RE & RB) fahren jede Menge attraktive Ziele an. Mit den Tipps der Seite http://www.wander-bahnhoefe-brandenburg.de/ kannst du von Bahnhof zu Bahnhof wandern. Etwas schwieriger wird es, wenn dein Wanderrevier nicht direkt Kontakt zu einem Bahnhof hat und du noch einen Umstieg auf den Bus einplanen musst. Da ist manchmal Phantasie für die Planung gefragt. Im Sommer fahren in einigen Regionen spezielle touristische Buslinien, die dich gezielt zu den schönsten Spots bringen, z.B der Biber-Bus ab Angermünde (Uckermark) oder die Burgenlinie ab Bad Belzig oder Wiesenburg (Fläming). Bei letzterem ist sogar die Fahrradmitnahme möglich. Im ruhigen Hinterland gibt es die Möglichkeit des Rufbuses. Ein Rufbus fährt nach Bedarf. Dazu musst du deine Fahrt vorab telefonisch oder online bei der Fahrgesellschaft anmelden. Die geforderte Vorlaufzeit beträgt meist eine Stunde.

7. Wanderpausen planen

Auch wenn es albern klingt, aber ein wenig Pausenplanung ist sinnvoll. Es ist sehr ärgerlich, wenn du am zugigen Waldrand pausiert, weil keine Bank weit und breit zu sehen ist und 10 Minuten später findest du einen gemütlichen Rastplatz mit Traumblick in die Weite. Die gängigen Wanderkarten und Broschüren weisen leider keine Rastplätze geschweige denn Bänke aus.

Tipp für Wanderung in Brandenburg Pause planen

Schöne Rastplätze wollen in Brandenburg gefunden werden

Als Tipp kann ich dir mitgeben, dass in der Regel am Wasser oder auf Bergen bzw. Erhebungen freundliche Mitmenschen immerhin eine Bank festgedübelt haben. In Ortschaften lässt sich oft am Dorfteich oder am Dorfanger eine Sitzgelegenheit finden. So kannst Du wenigsten grob überlegen, wo Du Pause machen kannst. Ich habe übrigens immer eine kleine Sitzmatte dabei und plane etwa alle 2 Stunden eine Sitzpause ein. Auch wenn ich nach dieser Zeit noch keine Ermüdungserscheinungen habe. Füße ausruhen und Energiezufuhr in regelmäßigen Abständen schieben den Punkt der Erschöpfung nämlich zeitlich nach hinten. Mit hängendem Magen und schweren Füßen vermag selbst die anregendste Landschaft nicht mehr zu überzeugen.

8. Einkehr planen

Obgleich die Aussage aus Reinald Grebes Brandenburg-Lied: „Nimm dir essen mit, wir fahren nach Brandenburg!“ inzwischen überkommen ist, mit einer Hüttentradition kann Brandenburg leider noch nicht dienen. Wenn du gerne einkehrt, ist dieser Tipp für deine Wanderung in Brandenburg sehr wichtig. Du solltest du unbedingt vorab die Möglichkeiten zur Einkehr prüfen. Gibt es an der Wanderroute Einkehrmöglichkeiten? Informiere dich über die Öffnungszeiten und das Angebot und plane deine Tour entsprechend. Nach meiner Erfahrung sind Restaurants oder Cafés direkt am Wegesrand eher die Ausnahme. Daher plane ich häufig die Einkehr nach der Wandertour und fahre auf dem Nach-Hause-Weg eine vorher recherchierte Location in der Region gezielt an.

9. Erste Hilfe

Für kleine Wehwehchen habe ich immer Pflaster an Bord. Eine Auswahl an unterschiedlichen Größen sowie Blasenpflaster. Auf meinen geführten Touren habe ich stets einen Erste-Hilfe-Kasten dabei. Forstliche Rettungspunkte können im Notfall die Anfahrtszeit der Rettungskräfte erheblich verkürzen.

Rettungspunkt in Brandenburg

Rettungspunkt Nummer 2261

Es macht also Sinn zu wissen, wo sich der nächste Rettungspunkt befindet. Jeder Punkt hat eine 4-stellige Nummer. Im Notfall, kannst du die 112 anrufen und die Nummer des nächstliegenden Rettungspunktes telefonisch durchgeben. Dabei musst du dich nicht direkt an diesem Punkt befinden. Du solltest allerding deine ungefähre Position in Relation zu diesem Rettungspunkt kennen. Er dient lediglich den Rettungskräften als Basislager, um den eigentlichen Unfallort besser zu erreichen.

Eine Übersicht der Brandenburger Rettungspunkte findest du auf dem Geodatenportal Forst Brandenburg . (unter Forstbasisdaten / Rettungspunkte)

10. Mundräubern und Genuss-Shopping

Oft lassen sich kleine saisonale Schätze am Wegesrand mundräubern. Alte Obstbaumalleen offerieren Kirschen und Mirabellen im Sommer oder Äpfel und Pflaumen im Herbst. Blaubeeren und Brombeeren versüßen jede Sommerwanderung. Im Herbst stehen Pilze am Wegesrand. Hierfür leistet ein passendes Sammelgefäß gute Dienste. Nimm aber bitte nur in Maßen, denn Vögel und Kleintiere sind, anders als wir, auf dieses Nahrungsangebot angewiesen.

Tipp wanderung in Brandenburg Apfelernte

Mundraub am Wegesrand

Ein Mehr an Angebot bieten in vielen Dörfern kleine Verkaufsstände vor den Gärten an der Straße. Vom Klapptisch bis zum phantasievollen Markstand reicht die optische Bandbreite. Das kulinarische Angebot umfasst alles, was Stall und Garten saisonal hergeben. Obst, Gemüse, Eier, Marmelade, Eingewecktes und Nüsse bis hin zu Selbstgebranntem. Mittels einer Kasse des Vertrauens kannst du auch kleine Mengen kaufen. Da macht sich ein mitgebrachtes Behältnis gut, um die Schätze sicher nach Hause zu tragen. Ich halte für diese Gelegenheit immer ein bisschen Platz im Rucksack frei. Und zum ehrlich machen, solltest du unbedingt Kleingeld dabei haben. Gewechselt wird im Allgemeinen nicht. Kartenzahlung ist ausgeschlossen.

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Wanderjenosse Sandra

Sandra

Ich bin in Brandenburg aufgewachsen und liebe die Märkische Landschaft und ihre Menschen. Ich bin Immer auf der Suche nach den schönsten und abgelegensten Winkeln zum Wandern und darüber Schreiben.

1 Comments on “10 Überlebenstipps für deine Wanderung in Brandenburg”

  1. Liebe Sandra,

    herzlichen Dank fürs Teilen deiner Wandererfahrungen und deiner zum Wandern einladenden Naturfotos. Deine »Überlebenstipps« für eine Wanderung in Brandenburg haben mir gut gefallen. Ich kann alle aus eigener Erfahrung bestätigen, besonders Tipp 3, immer auch Offline-Karten dabei zu haben, sonst kann so eine Wanderung schnell mal überlang werden … Ich bin ja immer mit meiner Kameras unterwegs, da gilt ebenfalls Tipp 4, nämlich immer auch einen Ersatzakku für die Kamera dabei haben.

    Herzliche Rüssel-hoch-Grüße
    Iris Sofie

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