Wanderjenosse Sandra
Wir fahren in die Uckermark! Den Grumsiner Buchenwald wollten wir schon länger einmal besuchen und so kam uns die Einladung für dieses Wochenende zum instameet_uckermark mehr als recht. Altkünkendorf ist ein beschauliches Örtchen. Im Zentrum finden sich die Kirche, ein Infopunkt des UNESCO Weltnaturerbe Buchenwald und eine Bushaltestelle. Unser Basislager befindet sich gleich daneben im Schullandheim. Wir Wanderjenossen sind nicht die Einzigen, die gekommen sind. Ein kleines Trüppchen von 12 Leuten hat sich zusammengefunden. Blogger und Instagramer unter sich; da kommt schnell Klassenfahrtstimmung auf.
Altkünkendorf stellt sich vor
Als erstes wollen wir natürlich eine Sightseeingtour durch den Ort machen. Wir ziehen alle zusammen durch Altkünkendorf und auch drum herum, immer auf der Jagd nach den schönsten Fotomotiven.

Zentrum von Altkünkendorf
Da sind natürlich die Kirche, alte Bäume und das schöne alte Kopfsteinpflaster. An der Ecke entdecken wir sogar einen eingezäunten Wanderrastplatz mit ordentlichen Bänken und Tischen und einigen Sonnenschirmen. Fahrradständer sind auch vorhanden. Da hat sich jemand Gedanken gemacht.
Doch dann zieht mich diese Konstruktion in ihren Bann:

Leergutannahmestelle
Das Design ist durchaus raffiniert, die Farbgebung pragmatisch orientiert. Jedoch stimmt etwas nicht. Ich stelle mir vor man kommt mit einer großen, schweren Tüte voller leerer Flaschen zu dieser idyllisch gelegenen Einwurfstation und wirft eine Braunglasflasche ein. Danach fischt man ein Weißglas aus der Tüte heraus und stellt nun fest, dass die Einwürfe mehr als eine Armlänge voneinander entfernt sind. Man muss also erst einmal ziemlich lange hin- und herhoppeln, bis in der Tüte soweit Übersicht herrscht, dass man erst alle braunen Flaschen nacheinander und dann alle weißen Flaschen nacheinander in die Rosetten werfen kann. Also, hier folgt das Design nicht der Funktion. Welchen Grund könnte das haben? Die wichtigste Frage lautet jedoch: Wohin mit den grünen Flaschen? Oder wird hier kein Wein und kein Sekt getrunken?
Uckermärker Flair
Die Lösung des Leerguträtsels muss vorerst warten, denn bei unserem Rundgang durch den Ort entdecken wir sogleich eine weitere Attraktion. Ein Wachschaf! Es lässt sich durch den Ansturm unserer fotowütigen Truppe nicht beindrucken sondern hält professionell die Stellung auf seinem Wachposten. Vor Einbrechern muss sich hier niemand fürchten, denn vor dem Haus grast bereits die Ablösung auf dem Rasen.

Das Wachschaf von Altkünkendorf
Der Weg führt weiter durch den Ort an gepflegten Häusern und Gärten vorbei, hinaus bis zum Heiligen See. Das Wetter gibt sein Bestes und der Wald um den See herum hat sich mit seinen schönsten Herbstfarben geschmückt. Weiter geht es durch den Wald. Hier hat Xavier mächtig gewütet und einige imposante Buchen gefällt. Die liegen nun ausgerechnet quer über unserem Weg. Aus unserem kleinen Nachmittagsspaziergang wird eine unerwartete Kletterpartie. Noch wissen wir nicht, dass wir denselben Weg auch wieder zurückgehen müssen. Das eröffnet uns Mario, der Schlingel von der Tourismus Marketing Uckermark, erst an der Glambecker Mühle. Dort angekommen, haben wir bereits die unglaublich schöne Landschaft der Uckermark in unser Herz geschlossen und der Rückweg vergeht viel zu schnell.

Am Heiligen See in Altkünkendorf
Uckermärker Gin ist in
Zurück im Schullandheim wird erst einmal für eine ordentliche Grundlage gesorgt, denn das Abendprogramm findet in der Grumsiner Brennerei statt. Wir kochen zusammen Kartoffelsuppe, d.h. Mario kocht und wir anderen machen die Schnippelarbeit. Beim Tischdecken kann ich übrigens weit und breit keine grünen Flaschen entdecken. Alle Getränke sind in weißen Flaschen. Gut gestärkt machen wir uns auf den Weg zur Brennerei. Die liegt nur einen Katzensprung entfernt am Ortsrand von Altkünkendorf. Wir bekommen eine Führung durch die Brennerei und dürfen von dem wunderbaren Gin probieren, der hier gebrannt wird. Danach geht es ins Allerheiligste, in den historischen Gewölbekeller.

Hier lagern Gin und Whiskey der Grumsiner Brennerei
Hier lagern neben Gin auch Whisky und Obstbrände in großen Fässern. Den Whisky können wir leider noch nicht probieren. Er muss sich noch ein bisschen ausruhen. Dafür aber den Uckermärker Korn, der mir so gar nicht als Korn erscheinen will, weil er so erstaunlich mild ist. Ich erfahre ganz nebenbei, dass jeder Produktionsschritt in echter Handarbeit erledigt wird, bis hin zum Aufkleben des Etikettes. Und wieviel Mühe es macht genügend Obst in der Region zu ergattern, damit es sich lohnt eine Charge herzustellen. Und so sitzen wir in dem von Kerzenschein erleuchteten Gewölbe und lauschen den Geschichten über Altkünkendorf und wie es zu seiner Brennerei kam.
Da es noch mehr zu verkosten gibt, steigen wir nun hinauf in die erste Etage zum gläsernen Verkostungsraum.

Die Grumsiner Brennerei
Und nun kommt die Sache richtig in Schwung. Im Angesicht der Feinbrandanlage sitzen wir gemütlich im Kreis und lassen uns kredenzen was Keller und Schränke so hergeben. Die beiden freundlichen Mitarbeiter werden nicht müde uns Sauerkirschlikör, Pflaumenlikör, Haselnussbrand, Heimaterde und Walnusslikör nachzuschenken. Der absolute Renner des Abends ist allerdings der Eierlikör. Da greifen nicht nur die Damen ins Portemonnaie, um sich für zu Hause zu verproviantieren.

Leckere Feinbrände aus der Grumsiner Brennerei
In guter Stimmung tragen wir am sehr späten Abend unsere geistvolle Beute zurück ins Schullandheim. Dort dreht der Gin noch einige Runden. Und als ich den Abend noch einmal Revue passieren lasse, wird mir plötzlich alles klar. Ich meine die Sache mit den grünen Flaschen. Wer trinkt schon Wein oder Sekt, wenn er so herrlich Gebranntes direkt vor der eigenen Haustür haben kann? … in weißen Flaschen!
Lest HIER die Fortsetzung am nächsten Morgen!
Streckeninfo
Altkünkendorf in Bildern
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